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16.06.2021 Unternehmen

Welche Risiken sollten KMU abdecken?

Interview von Carmelo Alosi*

Warum KMU keine Rechtsschutzversicherung brauchen?

Ein KMU erhält Versicherungsschutz in unterschiedlichen Rechtsbereichen und juristischen Angelegenheiten. Die wachsende Anzahl an Vorschriften und Gesetzen führt dazu, dass ein KMU unerwartet in einen Rechtsstreit geraten kann und im schlimmsten Fall in seiner Existenz bedroht ist. Für KMU ist es aufgrund der Komplexität der Sachverhalte nicht einfach, die eigenen Rechtsansprüche durchzusetzen. In der Regel sind Rechtsschutzfälle zeitintensiv und sehr kostspielig. Die Wahrung der Rechte wird im Versicherungsfall von internen Spezialisten der Gesellschaft oder von einem selbst gewählten Rechtsanwalt sichergestellt. Das Unternehmen, die Mitarbeitenden und die Geschäftsführung sind dadurch geschützt und die finanziellen Risiken und Forderungen abgedeckt

Für welche KMU ist die Rechtsschutzversicherung sinnvoll?

Die Versicherung ist unabhängig von der Unternehmensgrösse unverzichtbar. Offene Rechnungen, Steuerangelegenheiten, Streitigkeiten mit Versicherungen – mit einer Rechtsschutzversicherung ist man bei rechtlichen Streitigkeiten vor Gericht auf der sicheren Seite. Rechtsberatungen als Absicherungen oder kostenlose Rechtsauskünfte runden das Dienstleistungspaket ab.

Welche Personen sind durch die Rechtsschutzversicherung gedeckt?

Die Eigentümer des KMU, Vorstands-/ Verwaltungsratsmitglieder sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Arbeitszeit.

Was sind die möglichen Auslöser für Rechtsfälle?

  • Lieferantinnen und Lieferanten
  • Mitarbeitende
  • Kundinnen und Kunden sowie Mitbewerberinnen und Mitbewerber
  • Versicherungsgesellschaften
  • Behörden und sonstige Anspruchsgruppen (Nachbarn, Vermieterinnen und Vermieter etc.)

Was ist der Deckungsumfang?

Die Versicherung besteht aus einer Grund- oder Basisdeckung und zusätzlichen Versicherungspaketen (Zusatzdeckung). Der Leistungsumfang variiert je nach Gesellschaft und sieht im Wesentlichen folgende Leistungen vor:

Was ist die Grunddeckung?

Wahrnehmung der rechtlichen Interessen im Zusammenhang mit der Tätigkeit des KMU. Übernahme von Anwalts-, Expertise-, Gerichts- und Gutachterkosten sowie Kosten für Prozessentschädigungen und Strafkautionen.

Welche möglichen Rechtsgebiete sind versichert?

  • Schadenersatzrecht
  • Privat- und Sozialversicherungsrecht
  • Miet- und Pachtvertrag
  • Arbeitsvertragsrecht
  • Eigentums- und Sachenrecht
  • Strafrecht
  • Nachbarrecht
  • Verträge im Zusammenhang mit Mobilien

Die Deckungssummen betragen 600'000 bis 1'000'000 Franken in der Schweiz. Für den globalen Geltungsbereich besteht in der Regel eine Limitierung auf 150'000 Franken

Was umfassen die Zusatzdeckungen?

  • Vertragsrechtsschutz Dieser Zusatz bietet eine rechtliche Absicherung bei Streitigkeiten mit Kundinnen, Kunden, Lieferantinnen und Lieferanten.
    – Wählbare Deckungssummen zur Durchsetzung von Forderungen zwischen 150'000 und 300'000 Franken.
  • Wettbewerbsrechtsschutz Streitigkeiten aus unlauterem Wettbewerb, Kartellen, Design-, Marken und Urheberrecht.
    – Deckungssummen zwischen 20'000 und 100'000 Franken.
  • Inkasso-Rechtsschutz Inkasso-Forderungen sind in der Regel auf die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein beschränkt.
    Diese Option übernimmt die Gebühren für das Betreibungsverfahren und die Kosten der beauftragten Inkassostelle.
    – Deckungssummen zwischen 50'000 und 100'000 Franken.
  • Immobilien-Rechtsschutz KMU sind häufig auch Eigentümer/Vermieter von Liegenschaften. Dieser Zusatz ist eine ideale Ergänzung zur Grunddeckung und bietet Versicherungsschutz bei Rechtstreitigkeiten als Eigentümerinnen und Eigentümer, Verpachtende oder Viermietende.
  • Verkehrs-Rechtsschutz Wahrnehmung rechtlicher Interessen im Strassenverkehr im Zusammenhang mit Firmenfahrzeugen und/oder von Rechtsstreitigkeiten mit Dienstfahrten.

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*Carmelo Alosi, ist Leiter Firmenkunden und Mitglied des Kaders bei Global Sana AG, in Zürich.